for the experts
by Anna Konjetzky, Sahra Huby, Quindell Orton, Sergej Maingardt
Zukunft
wird
anders
Eine gemeinsame Recherche
Eine gemeinsame Gesprächsrunde
Hinterfragen | Versuchen | Neuanfangen
"Wir sprechen eine andere Sprache. Sie sagen: Repräsentation. Wir sagen: Experiment. Sie sagen: Identität. Wir sagen: Vielheit. Sie sagen: die Banlieues in Griff bekommen. Wir sagen: die Stadt durchmischen. Sie sagen: Schulden. Wir sagen: sexuelle Kooperation und somatische Interdependenz.

Sie sagen: Humankapital. Wir sagen: artenübergreifende Allianz. Sie sagen: Bei uns gibt's Pferdefleisch. Wir sagen: Lasst uns aufs Pferd steigen, um zusammen dem globalen Schlachthof zu entkommen. Sie sagen: Macht. Wir sagen: Kraft. Sie sagen: Integration. Wir sagen: Open Source. Sie sagen: Mann/Frau, schwarz/weiß, Mensch/Tier, homosexuell/heterosexuell, Israel/Palästina. Wir sagen: Du weißt schon, dass deine Wahrheitsproduktionsmaschine nicht mehr funktioniert? "


Paul B. Preciado

Tilda Publishing
ÜBUNGEN | SCORES
Perspektive wechseln


Wählt ein Objekt, in eurer direkte Umgebung. Guckt das Objekt an und formuliert eine Beobachtung über das Objekt. (z.b: die Tasse ist weiß). Dann ändert eure Position im Bezug zum Objekt (einfach nur den Kopf zur Seite senken, oder ein paar Schritte weiter weg gehen, oder aus der Ferne angucken) Aus diesem neuen Winkel formuliert ihr erneut eine Beobachtung über das Objekt. (z.b die Tasse steht auf dem Tisch).
Wiederholt den Prozess aus mindestens 10 unterschiedlichen Perspektiven.

Gruppen-Intelligenz

Eine Gruppe sammelt Fakten und Gedanken über ein bestimmtes Thema. Das Thema wird im Vorfeld entschieden. Die Gruppe sitzt in einem Kreis. Eine Person fängt einen Satz an, die nächste beendet den Satz, und erzählt weiter, und so geht es weiter der Reihe nach. Es entsteht ein kollektiver Vortrag über das Thema. (es kann mit halben Sätzen gemacht werden oder mit längeren Abschnitten)

Tanzscore

Tanze deinen politischen Körper, deinen sozialen Körper, deinen gesellschaftlichen Körper und deinen künstlerischen Körper
Relay Interview (ein Gespräch Format von Jakob Wren)

"Relay-Interview is a ridiculously simple game for having unexpected conversations. It involves asking and answering spontaneous questions that are loosely based around one or several themes chosen before the game starts. The way it works is: There are two chairs in the middle of the room. Person A and Person B sit in the chairs. A asks B a question. When B is finished answering the question he or she gets up, leaving the chair vacant. At that point anyone else in the room can sit down in the empty chair and ask A a question. When A is finished answering he or she stands up and leaves the chair vacant. The game goes on like this for any length of time and with any number of people. It is an attempt to have genuine, surprising exchanges within a performance situation. And to find out what we think, how we think about it and what we most want to know."

Liminal dancespace

Ein Versuch sich mit dem Begriff der Liminalität zu befassen und in Zwischenräume einzutauchen:
Wähle 2 körperliche Aktivitäten oder Zustände wie zum Beispiel Sitzen und Stehen, oder gehen und liegen, horizontal und diagonal, verknotet und weich….und versuche dich immer zwischen diesen beiden Aktivitäten bzw. Zuständen zu begwegen. was ist der zwischenraum zwischen diesen beiden benannten Eckpunkten? wechsele immer wieder einen der beiden Punkte oder beide, oder füge sogar ein drittes Element hinzu. ( Gut funktioniert das auch wenn die Elemente und Wechsel von einer nicht tanzenden person von außen gegeben werden)
Kunst kann Gesellschaften neu denken, kann andere Formen des Zusammenlebens, der Strukturen vorschlagen, testen und wagen.
Kunst kann
Perspektive verschieben.

Kunst kann einen Raum schaffen um Utopien und mögliche Zukünfte auszuprobieren und zu praktizieren.

"Dazu braucht es nur Vertrauen in das was uns Menschen auszeichnet, die Begabung zum anfangen. Wir können hinaus gehen und etwas unterbrechen.

Wir können neu geboren werden indem wir uns einschalten in die Welt.

Wir können das was uns hinterlassen wurde befragen ob es gerecht genug war.

Wir können das was uns gegeben ist abklopfen ob es taugt, ob es inklusive und frei genug ist oder nicht.

Wir können immer wieder anfangen.

Als Individuen aber auch als Gesellschaft.

Wir können die Verkrustungen wieder aufbrechen.

Die Strukturen, die uns beengen oder unterdrücken auflösen.

Wir können austreten und miteinander suchen nach neuen anderen Formen.

Wir können neu anfangen."


Carolin Emcke
ZUKUNST
F
INSPIRATIONEN |QUELLEN
Provoking Democracy-why we need the arts
Caroline Levine

Art & Agenda – Political Art and Activism
Gregor Jansen / Robert Klanten

Utopia for Realists: And how we can get there
Rutger Bregman

An apartment on Uranus
Paul B. Preciado

Burn it down! Feminist Manifestos for the revolution
Breanne Fahs

Theory of the Public Sphere
Jürgen Habermas

Der Liebevolle Erzähler
Olga Tokarczuk

Gesellschaftspiele: Politisches Theater heute
Florian Malzacher


The Utopia of Rules
David Graeber

Das Grosse Welttheater
Phillipp Blom

Why societies need dissent?
Cass R. Sunstein

Kunst Und Politik
Jutta Held

Gefühle in Zeiten des Kapitalismus
Eva Illouz


Das Politische und die Politik
Thomas Bedorf, Kurt Röttgers

Articles:

(Up) Against the (In) Between: Interstitial Spatiality in Genet and Derrida
Clare Blackburne

Thinkers
Pierre Bourdieu, Hannah Arendt, Jacque Rancière, Bruno Latour, Michel Foucault, Jacques Derrida


"Vielleicht besteht die Rolle des Künstlers eben darin- einen Vorgeschmack darauf zu geben, was sein könnte, und so dafür zu sorgen, dass es vorstellbar wird."

Olga Tokarczuk
FOR THE EXPERTS

Eine künstlerische Recherche von Anna Konjetzky, Sahra Huby, Quindell Orton und Sergej Maingardt

Ein Recherche- und Dialogprojekt, das sich mit neuen Formen und Möglichkeiten von Diskurs und Austausch, in einer Mischung aus performativen Elementen, künstlerischen Interventionen und Gesprächsrunden befasst. Ziel ist es zum einen nach dem coronabedingten Stillstand des Kulturbetriebes wieder in Dialog zu kommen und eine Reflexionsfläche für verschiedene Positionen und Überlegungen zur Gegenwart zu bieten. Zum anderen soll das Format Gesprächsrunde an sich neu erforscht und beleuchtet werden.
Konkret wird es nach einer vorbereitenden Recherche von Anna Konjetzky & co drei Gesprächsrunden mit unterschiedlichen Gruppierungen geben – ein Abend für die Expert*innen (Tänzer*innen, Choreograph*innen, Musiker*innen…), ein Abend für Politiker*innen und ein Abend für Publikum und Nachbar*innen. Hier wird über aktuelle Fragen gesprochen, immer thematisch zugeschnitten auf die Teilnehmenden.

vom Stipendienprogramm reload
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